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Mut zur kleinen Gruppe

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind….  Matthäus 18 V 20

Oder: Mut haben zur kleinen Gruppe

Ich weiß nicht, wie es euch so geht, wenn ihr an christliche Veranstaltungen vor 35 Jahren oder noch früher denkt? Manchmal sehne ich mich danach zurück, an diverse Evangelisationen mit gefüllten Kirchen, Jugendkreisen zu denen 30 – 40 Leute kamen oder Landesjugendsonntage auf dem Pflugensberg in Eisenach mit 10.000 Jugendlichen. Wenn ich daran zurückdenke, merke ich, dass ich „alt werde“. Heute erlebe ich etwas anderes. Ich fahre zu Männerkreisen, teilweise über 200 km, und weiß nicht, kommen heute Abend fünf Männer oder sind es vielleicht wirklich zehn?  Letzteres wäre eine richtige, gute Gruppe. Zugegeben, es hängt auch ein wenig von der Region ab, in die ich fahre. Da gibt es schon große Unterschiede. Natürlich liegt es auch an der Art der Veranstaltung. Zu einem überkonfessionellen Männerfrühstück, welches zwei- bis dreimal im Jahr stattfindet und von einem Trägerkreis organisiert wird, kommen im Allgemeinen mehr Männer wie zu einem monatlichen Männerkreis. Vielleicht sollte man in der Männerarbeit auch nicht zu große Erwartungen haben? Aber wo anders funktioniert es ja auch. Während wir in der EKM sehr dankbar für einen Männertag mit 75 Männern sind, kommen in Wiedenest jedes Jahr 700 männliche Spezies in die „Pampa“ gefahren. Ich weiß, ich weiß. Solche Vergleiche hinken. Man sollte nicht ständig vergleichen und daran denken, das unterschiedliche Traditionen ja auch ein Grund dafür sein können.

Szenenwechsel.

Ich komme gerade von einem Besuch bei einem jüngeren Mann, dessen Vater letztens gestorben war. Er bat mich, ob ich ihn mal besuchen könne, da er das Bedürfnis hatte, sich mit jemanden darüber zu unterhalten. Diesen Mann habe ich auf einer Kur kennengelernt, und wir sind uns über unser gemeinsames Hobby „Survival“ nähergekommen. Da ich seit Jahren für Männer auch Angebote im Wald habe, hatte ich ihn dazu eingeladen. Zu solch einem Wochenende sind wir normalerweise zwischen fünf bis max. zehn Männer. Eine sehr intensive Zeit, mitten in Gottes Schöpfung. Das Essen bereiten wir uns selbst am Feuer zu, backen Brot und machen typische Dinge aus dem Survivalbereich. Andachten und Tischgebete gehören aber ebenso dazu wie manche praktische Aktion im Wald. Genau zu diesen Wochenenden fühlte sich besagter Mann hingezogen und war schon zweimal dabei, obwohl er kein Christ ist. Für ihn war diese kleine Gruppe ein Grund, dass er sich anmeldete.  Als ich ihn jetzt besuchte, hatten wir ein sehr tiefgreifendes Gespräch. Zum Mittagessen sagte er: „Ach weißt du, wenn du schon mal da bist, dann bete doch noch vor dem Essen.“

Auf der Rückfahrt musste ich an den oben genannten Bibelvers aus Matthäus 18 Vers 20 denken, und daran, dass gerade auch kleine Gruppen große Chancen bieten. Inzwischen haben wir einige Angebote in der Männerarbeit auf diese Situation abgestimmt. Ob nun einen Alpen Radtour mit sechs Männern, Pilgerwanderungen oder Seminare mit überschaubaren Teilnehmerzahlen. Es hängt nicht an der Anzahl der Teilnehmer, ob der Segen Gottes ausgegossen wird. Vielleicht sollte man darüber immer mal nachdenken und dankbar sein, für die Menschen, die uns Gott in den Weg stellt.


Darius Dunkel

Friedbert Reinert
Referent im CVJM Thüringen

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CVJM Arbeit: Warum es sich lohnt, in junge Menschen zu investieren?!

In den folgenden Beiträgen wollen wir einen Querschnitt unserer Angebote aufzeigen. Die landesweite Kinderund Jugendarbeit ist vielfältig und spricht auf unterschiedliche Weise junge Menschen an.


TeenCamp Hoheneiche – eine Ferienwoche mit MehrWert

Gemeinschaft, Tiefgang, Action, Spaß, Herausforderung – all das beschreibt das TeenCamp ziemlich treffend und ist beim weitem nicht abschließend. Jeden Sommer treffen sich ca. 60 Jugendliche in HighOak – so wird der kleine Ort auf der Saalfelder Höhe inzwischen liebevoll von allen genannt. Jugendliche aus ganz Thüringen und inzwischen deutschlandweit wachsen für eine Woche zu einer tragenden Gemeinschaft zusammen: sie werden gesehen, dürfen sich vielfältig ausprobieren und unterstützen sich in Herausforderungen des bunten Programms. Innerhalb dieser tragenden Gemeinschaft und den teils sehr actionreichen Spielen bzw. Programmen ist Jesus Christus für uns zentral. Nichts von alledem kann und wird ohne ihn passieren, das ist unsere tiefe Überzeugung. Besonders im ländlichen Raum in Thüringen gibt es leider nicht flächendeckend junge Gemeinden oder ähnliche Formate. Daher ist das TeenCamp ein Ort geworden, wo Jugendliche in ihrer Lebenswelt authentisch Schritte im Glauben gehen dürfen oder vielleicht das erste Mal davon hören. Sie dürfen kommen, wie sie sind, ihre Fragen stellen und viel Ermutigung mitnehmen. Als Mitarbeitender begeistert es mich jedes Jahr neu, wie junge Menschen verändert werden und neue Perspektiven einnehmen – das gibt mir selbst sehr viel Kraft, Freude und stärkt mein Gottvertrauen. Das TeenCamp in HighOak ist ein Leuchtturm der Hoffnung und Freude für junge Menschen in Thüringen und darüber hinaus – daher darf es auch in Zukunft nicht im CVJM Thüringen fehlen! .

Darius Dunkel

Denny Göltzner
Leiter TeenCamp


WERTvolle Investionen

Auch in diesem markierten die Konficamps den Auftakt des Sommers und der kommenden Freizeiten in Hoheneiche.

„Wertvoll“ – unter dieser Überschrift standen die Konficamps 2023: vier Tage voller Gemeinschaft, Spielen und geistlichen Impulsen. Bei den thematischen Programmpunkten duften die Konfis sich mit der Frage beschäftigen, was für sie in ihrem Leben wertvoll ist und werden kann. Im Gegensatz dazu nehme ich immer wieder wahr, wie schwierig und heraufordernd es für die eine oder den anderen sein kann, sich selbst als wertvoll anzuerkennen. Arbeit mit Konfirmanden ist kein Alleinstellungsmerkmal des CVJM Thüringen. Aber ganz unabhängig von unserem diesjährigen Thema ist genau das eines der Anliegen unserer Konfi-Arbeit: junge Menschen das Wunderbaren und Einmalige erkennen zu lassen, das Gott in sie hineingelegt hat. In diesen vier Tagen auf dem Campgelände lernen sie sich selbst neu kennen und werden bewusst vor die Frage gestellt, welche Rolle Gott in ihrem Leben spielen soll.

Gleichzeitig erlebe ich, wie Mitarbeitende in dieser Zeit aufblühen: Sie entdecken Begabungen und dürfen sich ausprobieren. Ehrenamt hat sich in meiner Biografie oft dadurch ausgezeichnet, dass mir neue Aufgabe zugetraut worden sind. In dieser Art und Weise durfte ich beobachten, wie Ehrenamtliche in Moderationen, selbst angeleiteten Workshops und Kleingruppengesprächen über sich hinauswachsen.

Junge Menschen, egal ob Teilnehmende oder Mitarbeitende, ihre Gaben und wunderbare Einmaligkeit (an)erkennen zu lassen – darin liegt der große MehrWERT unserer Konficamps.

Darius Dunkel

Laura Schneider
Koordinatorin Tennagerarbeit im CVJM Thüringen


Was vereint folgende Worte?

Buttons, Klettern, Batiken, Gefühle, Lagerfeuer, Gute-Nacht-Geschichten, Feldbetten, Talenteabend, Geländespiele und viel frische Luft.
Die Pferdefreizeit in Kämmeritz!

Dieses Jahr waren auf der ersten von zwei Pferdefreizeiten innerhalb der Sommerferien 23 Mädchen zwischen 7 und 14 Jahren dabei. Ich selbst bin nun schon zum neunten Mal als Mitarbeiterin am Start. Vor vielen Jahren bin ich eher zufällig als Studentin in dieses Freizeitformat reingerutscht und seitdem von dem Konzept dieser Ferienwoche sehr überzeugt. Und das nicht, weil ich eine Woche lang von Pferden umgeben bin, sondern weil diese Woche voll ist mit Kreativität und kindlichem Tiefgang.
Es ist jedes Jahr aufs Neue bereichernd den jungen Mädels was von Gott und den teils sehr verrückten Geschichten aus der Bibel zu erzählen Dabei soll für mich immer die Message im Fokus stehen, das da einer ist, der dich und mich unfassbar gern hat und sich um uns kümmert.

Genauso kann ich voll und ganz in meine eigene kleine Traumwelt abtauchen, indem jedes Jahr neue Abendprogramm ausgedacht werden. Dieses Jahr reisten wir ins ‚Wunderland‘, indem alle Traurigkeit verfliegt. An einem anderen Abend gab es eine interaktive Ekel-Show, in der alle an ihre ganz persönlichen Ekelgrenzen geführt wurden.

Ich spreche aus Erfahrung: Am Ende einer jeden Pferdefreizeit darf ich lauter Mädchen verabschieden, die ein breites Grinsen auf den Lippen haben und viele von ihnen sich schon aufs kommende Jahr freuen. Allein das ist für mich Antrieb genug in diese Ferienwoche zu investieren.

Darius Dunkel

Lydia Günther
Ehrenamtliche Leiterin Pferdefreizeit


„Warum es sich lohnt in junge Menschen zu investieren?!“ 

Christ, Care, Competence, Culture und Creativity. Das sind die Grundgedanken hinter der TEN SING Arbeit. Das TEN SING Thüringen Seminar (TSTS) ist eine Woche lang musisch-kulturelle Jugendarbeit und basiert auf dem sogenannten 5C-Modell. Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12-21 Jahren. In diesen Jahren entwickelt sich das Selbstbewusstsein und das Wahrnehmen der eigenen Person in Auseinandersetzung mit dem sozialen Umfeld. Das TSTS bietet den Rahmen die eigene Selbsterfahrung und Orientierung in einer sozialen Gemeinschaft kennenzulernen. Die Jugendlichen können auf dem TSTS sich und ihre Kompetenzen entfalten, Jugendkultur leben, sich um Andere kümmern und gleichzeitig aufgefangen werden, christliche Erfahrungen sammeln und ihre Kreativität ausleben. 

Mir gibt das TSTS die Chance Verantwortung zu übernehmen und junge Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten, mit allem, was dazu gehört. Außerdem habe ich die Möglichkeit meine Fähigkeiten im Umgang mit Jugendlichen auszubauen und von anderen Mitarbeiter*innen Feedback zu bekommen. Neben der persönlichen Weiterentwicklung hat es auch einen großen Nutzen für mein Lehramtsstudium. Da TEN SING von Jugendlichen für Jugendliche ist, hat es einen gewaltigen Mehrwert für den CVJM im Bereich der Jugendbildung. Viele TEN SINGende finden sich in zahlreichen anderen Angeboten des CVJMs als Mitarbeiter*innen auf Freizeiten etc. wieder und unterstützen so die aktive Vereinsarbeit.

Darius Dunkel

Antonio Delle
Ehrenamtlicher Leiter des TSTS 2023

 

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Erbarmungsvoll Hoffnungsvoll

Was braucht unsere Welt heute? Ein Plädoyer für mehr Hoffnung im CVJM und Kirche.

Es sind keine Neuigkeiten, wenn ich schreibe, dass die Anzahl der Kirchenaustritte seit Jahren zunimmt. Gemeinden schrumpfen zusammen. Auch CVJM- Vereine verkleinern sich oder lösen sich auf. Wir leben in einer Zeit, wo Kirche und Glauben den Menschen fremd geworden sind. Es wird nicht mehr verstanden, was Glauben heißt. Zeitgleich boomt der Markt der Spiritualität. Es ist die Chance mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Zudem beobachte ich, dass unsere Nachrichten, die wir teilen, immer negativer werden. Es scheint eine Generation der Hoffnungslosigkeit heranzuwachsen. Denn warum noch etwas investieren, wenn die Klimakrise alles niederbrennt? Warum viel arbeiten, wenn bis zum Burnout arbeiten vorgelebt wird und die Rente sowieso nicht mehr sicher ist? Warum Familie gründen, wenn die Ressourcen schon verbraucht sind? Es sind gute und wichtige Motive. Es ist nur fraglich, wohin sie mich führen, wenn nicht ins Hoffnungsvolle. Wir leben in einer der besten Zeiten. Noch nie gab es so viel Wissen, Wohlstand und Kommunikationsmöglichkeiten. Und dennoch leiden Menschen unter Vereinsamung, Sinnlosigkeit und psychischen Erkrankungen. Unter Hoffnungslosigkeit.

Dem gegenüber steht Jesus. Was sagt Jesus dazu?
Jesus provoziert. Er sagt: Ich will euch die Fülle des Lebens geben. (Johannes 10, 10) Er verspricht nicht, dass wir alles haben, was wir uns wünschen. Dass wir erfolgreich, gesund und unbeschwert durchs Leben kommen. Sondern er ermöglicht uns ein Leben mit Gott. Wenn wir uns für ein Leben mit Gott entscheiden, heißt es nicht, dass wir befreit sind von Leid. Aber es ermöglicht uns, tiefe Dankbarkeit zu empfinden und im Einklang mit unseren Grundsätzen zu leben. Das ist der Unterschied zu Menschen, die in Angst und Unsicherheit, in Unzufriedenheit und Neid leben. Er bringt Hoffnung ins Spiel. Wir sind Träger dieser Hoffnung oder wir haben das Evangelium nicht verstanden. Petrus bringt es auf den Punkt in 1. Petrus 3, 15: »Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.« Leben wir in dieser Hoffnung?
Um diese Fülle nicht nur persönlich zu erleben, sondern auch in unserer Gruppe, unserem CVJM oder unserer Gemeinde, braucht es aktive Gestaltung der Zukunft. Wir leben in permanenter Veränderung und deshalb braucht es Menschen, die diese Veränderungsprozesse geistlich leiten und entwickeln.

Dabei sind drei Dimensionen zeitgleich zu bedienen:
Menschen, Struktur, Geistliches.

Menschen sind unterschiedlich schnell. Wir brauchen Beziehung zu ihnen, um Veränderung gemeinsam möglich zu machen.

Strukturen sind Gefäße, die passen müssen. Sollte das nicht mehr der Fall sein, müssen sie verändert werden. Menschen und Strukturen verbindet die Gabenorientierung. Wenn ich mit Haupt- und Ehrenamtlichen arbeite, dann sollte nicht die Aufgabe im Fokus stehen, sondern die Gaben und Fähigkeiten, die Menschen mitbringen. Das ist oftmals ein Widerspruch zu den Strukturen, den es endlich zu überwinden gilt.

Die dritte Dimension ist das Geistliche. Wir sind als christliche Organisation unterwegs. Deshalb braucht es lebendiges geistliches Leben. Die Verbindung zwischen Struktur und Geistlichem ist die Erkenntnis. Sie kann uns helfen, eine Vision, ein Bild von der Zukunft zu entwickeln, was attraktiv ist. Bei einem hoffnungsvollen Bild werden sich Menschen (neu) begeistern lassen, ein Teil davon zu werden. Richte ich meinen Blick im Zukunftsbild auf den Mangel und die Schwierigkeiten in den Strukturen, werden Menschen nicht bleiben oder dazu kommen. Das geistliche Leben und die Menschen, die mit uns unterwegs sind, verbindet das Gebet. Es ist unser stärkstes Tool, wenn wir miteinander und füreinander beten.

Im Römerbrief 12, 2 heißt es: »Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.«

Wir sind also zur Transformation, Verwandlung oder auch Metamorphose aufgerufen. Und dabei müssen wir es nicht selbst tun, sondern Gott wird uns verwandeln. Er verwandelt in das, was ER schon sieht. Das wird gut und vollkommen sein.

Das erfordert aber kein passives Abwarten, sondern ein größeres Denken. Wir sind aufgefordert, unser Denken umzukehren und eine vorwärtsgerichtete Haltung einzunehmen, in Gottes Dimensionen zu denken.

Um diese andauernde Veränderung in Bewegung zu halten, braucht es zwei Haltungen. Die aktive Haltung ist unser Tun. Dabei steht die Frage im Raum, was wir wirklich brauchen, es zu verstehen. Danach gilt es, Entscheidungen zu treffen und diese auch umzusetzen. Das zweite ist die empfangende Haltung. Es liegt Kraft im Innehalten, im hörenden Gebet, im Empfangen. Im Prozess von Gott alles zu erwarten, was er dazu für nötig erachtet.

Wenn Jesus uns als die Fülle des Lebens für dich persönlich verspricht, für deine Gruppe, deinen CVJM, deine Gemeinde, dann schau nicht nur auf deine to do. Leg die Strukturfragen zur Seite. Kreise gedanklich nicht um die fehlenden Menschen.

Halte inne, suche Stille und lass dich von Gott erfüllen. Suche Menschen in deinem Umfeld mit Weisheit und geistlicher Deutungskompetenz. Schau auf die Menschen, die noch nicht da sind. Entwickle ein Ziel, das lockt und eine reizvolle Perspektive hat. Kreiere neue Idee und nicht gleich Pläne dazu.

Sammle Menschen, die da sind und entfache das Feuer neu, geistlich miteinander unterwegs zu sein. Gott wird handeln, wenn wir einen heiligen Raum neu aufmachen, wenn wir Gottes Verheißungen ernst nehmen und die Geistesgaben von Menschen wieder zum Einsatz kommen.

Veränderungsprozesse, die mit oder ohne uns passieren, werden gut geleitet, wenn wir uns von Jesus leiten lassen. Werde hoffnungsvoll zur Zukunftsgestalterin oder zum Zukunftsgestalter, indem du dich neu auf Jesus ausrichtest. Dann lass dich ermutigen Veränderungen aktiv zu gestalten.


Darius Dunkel

Nicole Fraaß
Fachlich-pädagogische leiterin im CVJM Thüringen

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Ostern: Das Fest der Fragen

Weshalb ich mir eine Kaffeekonversation mit Gott wünsche

Nicht mehr lang und Ostern klopft an die Tür. Ein superbedeutsames Fest für uns Christinnen und Christen. Dann sitzen wir in Gottesdiensten und sollen uns die furchtbaren Leiden von Jesus an Karfreitag, die Hoffnungslosigkeit von so vielen Menschen an Karsamstag und die explosionsartige Freude des Siegs über den Tod an Ostersonntag bewusst machen. Für mich kann ich sagen: Klappt bei mir selten bis nie.

Ich schaffe es mir selten bewusst zu machen, was an diesen Tagen vor vielen Jahren wirklich passiert ist. Woran liegt das?
Vielleicht daran, dass Ostern ein Fest ist, an dem ich meine Familie sehen kann und diese Begegnungen im Vordergrund stehen, anstatt an Tod und Auferstehung zu denken. Vielleicht liegt es daran, dass für mich Ostern eine Tradition geworden ist und vieles an den Tagen gleich abläuft. Und wie es so oft im Leben ist: Wenn sich Routinen einschleichen, dann wird manches irgendwann zu einem Automatismus ohne wirkliches Nachdenken darüber. Ostern ist für mich vermutlich zu einem Automatismus geworden. Grund genug dieses Fest wieder genauer zu betrachten.

Karfreitag

Es ist normal, dass Jesus irgendwann mal an einem Kreuz hing, da diese Darstellung in jeder Kirche und so gut wie in jedem Gemeinderaum zu finde ist. Irgendwie ist das etwas Normales. Ich frage mich schon seit längerer Zeit, weshalb Jesus so furchtbar grauenhaft gefoltert wurde. Die ‚kurze‘ Antwort darauf ist: Weil Jesus damit für all unsere Sünden bezahlt und den Weg in die Ewigkeit für uns bereitet hat. Diese Antwort reicht mir schon lange nicht mehr aus. Wieso brauchte es so schlimme Qualen, damit wir Menschen zu Gott kommen dürfen? Gott ist doch Gott und für ihn ist alles möglich. Weshalb hat er nicht einen anderen Weg gewählt mit weniger Leid, der dadurch für viele Menschen verständlicher wäre? Und wie kann es sein, dass Jesus bereit war, so schlimm zu leiden? Können Gott und Jesus überhaupt getrennt werden? Sie sind doch Teil der Dreieinigkeit. Wurde Jesus umgebracht und Gott hat darüber getrauert? Oder hat Gott sich selbst umgebracht?

Vor kurzem habe ich in einem Podcast gehört, dass Gott uns durch den Tod am Kreuz unter anderem folgendes klarmachen wollte: „Ab heute gibt es von meiner Seite aus keine Vergeltung mehr.“ Jesus wurde vollkommen zu Unrecht gefoltert und ermordet. Gott hätte danach allen Grund gehabt sich an den Menschen zu rächen. Hat er aber nicht. Es muss nichts mehr ausgeglichen werden, obwohl so eine unfassbar große Ungerechtigkeit über Jesus einherging.

Karsamstag

Jesus war tot. Menschen waren schockiert. Haben sie sich vielleicht doch geirrt? War Jesus gar nicht des Messias. Haben sie ihre Hoffnung auf etwas ganz Falsches gesetzt? Gott schwieg und gab keine Antwort auf diese Verwirrung. Wenn wir in unser Leben schauen, ist es doch die schlimmste Bestrafung einfach ignoriert zu werden. Ich werde innerlich oft sehr klein, wenn ich einer Person Fragen stelle und sie mir einfach nicht antwortet, obwohl sie mich gehört hat.
Ist dieses Schweigen Gottes am Karsamstag eine kollektive Bestrafung an alle Menschen? Oder ein Bewusstmachen, wie es sich anfühlt, wenn Gott eben wirklich mal weghört / nicht antwortet? Wie können wir uns das an Karsamstag klar machen, neben den Familiengesprächen, Spielenachmittagen und dem ganzen Non-Stop-Essen?

Karsamstag ist für mich kein Tag, an dem ich trauere und hoffnungslos bin, sondern ein Tag, an dem ich manchmal schon die ersten Ostergeschenke bekomme. In manchen Regionen wird der Karsamstag auch ‚Stiller Samstag‘ genannt. Wenn wir diesen Tag bewusst in mehr Stille verbringen würden, kämen wir dem Sinn dieses Tages vermutlich wieder ein Stück näher.

Ostersonntag

Plötzlich nimmt alles eine Kehrtwende. Da ist diese eine Person nicht tot, sondern quicklebendig. Da ist etwas passiert, womit niemand gerechnet hat. Sowas fühlt sich wohl sehr überfordernd und unwirklich an und es wird am eigenen Verstand gezweifelt. Gleichzeitig ist da ein Glücksgefühl, da urplötzlich diese Hoffnung wieder da ist. Die Hoffnung darüber, dass es weitergeht und dass der Typ, der die letzten 30 Jahre einen Plan für alle hatte, auch jetzt noch einen Plan für alle hat.

Die Freude war vermutlich gar nicht nur darüber, dass ein guter Freund nicht mehr tot ist, sondern dass die Menschen nicht allein auf sich gestellt sind. Sie werden gesehen und gehört und müssen nicht komplett eigenverantwortlich durchs Leben gehen, sondern irgendwie ist da noch jemand an ihrer Seite. Ein schöner Gedanke, doch so ganz praktisch in meinem Leben reicht es mir nicht immer aus, ein Bewusstsein dafür zu haben, dass da jemand in meinem Leben dabei ist. Mir reicht es oft nicht aus, zu wissen, ich werde gehört, wenn ich bete und Fragen stelle. So oft wünsche ich mir eine wirkliche Konversation zwischen Gott und mir mit vielen Fragen, auf die ich viele Antworten bekomme. Am liebsten in der Küche mit einem Kaffee, aber so findet es nicht statt. Wie schaffe ich es denn diese große Freude von damals heute (zumindest ein stückweit) nachzuempfinden?

Ich muss zugeben, aktuell hinterfrage ich sehr viel Dinge und oft fühlt es sich etwas zu kritisch an. Doch ich könnte nicht einfach so Fakten hinnehmen, die ich höre, ohne sie weitestgehend zu begreifen. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass diese Dinge an Ostern so stattgefunden haben. Diesen Zwiespalt in mir habe ich vor kurzem einer Freundin erzählt. Sie meinte es wäre doch großartig, dass man für beide Seiten einen Blick hat.
Den „äußeren“ Blick, bei dem Dinge hinterfragt werden und wahrgenommen wird, wie rätselhaft vieles klingt und wie ungreifbar diese Geschehnisse auf uns Menschen wirken – vor allen Dingen auf Menschen, die nicht an einen Gott glauben.
Den „inneren“ Blick zu sich und dieser Überzeugung, dass Gott wirkt, dass er begeistert, dass er so viel mehr tut, als wir Menschen jemals verstehen werden.

Ich werde dieses Jahr vermutlich ein Ostern verbringen, indem viele Fragen aufploppen werden und unbeantwortet bleiben. Vielleicht kommt dieses Hinterfragen nah an das ursprüngliche Osterfest heran. Vor 2000 Jahren war den Leuten sicherlich auch vieles noch sehr schleierhaft. Das ist ein tröstlicher Gedanken für mich, dass es den Leuten damals vermutlich ähnlich ging wie mir.


Darius Dunkel

Lydia Günther
ehemalige Jugendbildungsreferentin im CVJM Thüringen e. V.

Dies ist ein Artikel aus dem aktuellen CVJM-Magazin. Das vollständige Heft kannst du hier lesen

Ostern, Magazin, Karfreitag

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MontagsMoment

Es ist Montag. Das heißt frühaufstehen. Das Wochenende ist vorbei. Schule, Ausbildung, Arbeit ruft. Der Alltag hat mich wieder. Und damit auch Dinge, die erledigt werden müssen. Viel Denken, tun, handeln.

Oft ist dieser Start in eine neue Woche anstrengend, stressig oder überfordernd. Dabei ist auch schnell vergessen, was mich gestern im Gottesdienst noch bewegt hat. Glaube im Alltag? Nicht ganz so praktisch.

Als CVJM Thüringen wollen wir junge Menschen verbinden. Menschen, die sich im CVJM, Kirche und/oder Gesellschaft engagieren, pflegen wir als CVJM Community. Dabei ist uns wichtig, dass Glaube anfassbar und praktisch wird. Seit 2020 gibt es jeden Montag ein mutmachendes Wort direkt als Nachricht aufs Handy oder in Social Media. Junge Menschen aus der CVJM Bewegung schreiben, was sie gerade bewegt. Welches Bibelwort sie angesprochen hat. Welche Fragen sie zum Glauben haben. Was sie von Gott wissen wollen.

Es sind persönliche Geschichten, die Mut machen und herausfordern, auch im Alltag Jesus zu entdecken und Glauben zu leben.

Den MontagsMoment kannst du auch hier lesen.


Darius Dunkel

Nicole Fraaß
Fachl.-päd. Leiterin im CVJM Thüringen e. V.

Dies ist ein Artikel aus dem aktuellen CVJM-Magazin. Das vollständige Heft kannst du hier lesen

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